Du kennst mich wahrscheinlich besser unter meinem geläufigeren Namen: Vitamin K2. Menaquinon-7 ist meine biochemische Bezeichnung. Und warum jetzt K2 und nicht K1?

Koagulation

K1 ist mein „älterer“ Bruder, ich wurde erst viel später entdeckt. Vitamin K1 ist im Körper vor allem für die Blutgerinnung verantwortlich (K steht für Koagulation, was so viel wie Blutgerinnung, Blutstillung bedeutet). Das heißt, wenn du dir beim Kochen in die Finger schneidest, unterstützt v.a. Vitamin K1 die Blutplättchen dabei effizient zusammenzukleben, um deine Wunde schnell wieder zu verschließen.

Das kann ich übrigens auch und darüber hinaus noch ganz viel mehr!

Ich transportiere den Knochenmineralstoff Calcium dorthin, wo er gebraucht wird. Raus aus den Gefäßen und rein in die Knochen. Du weißt bestimmt, Calcium ist der Hauptbestandteil unserer Knochen und Zähne. Selbstverständlich nicht der Einzige. Für gesunde und starke Knochen braucht es viel mehr als nur Calcium, wie die basischen Elektrolyte zum Beispiel, die sich hier in der letzten Ausgabe vorgestellt haben.

Power mit Calcium

Aber nun zurück zum Calcium: Um das Calcium über die Darmschleimhaut in die Blutbahn zu bekommen, brauche ich allerdings ein anders wichtiges Vitamin als Verbündeten: Vitamin D3.

Gemeinsam mit Vitamin D3 aktiviere ich Transportsysteme in deinem Organismus, die das Calcium aus den Gefäßen putzen und in die Knochenstrukturen befördern. Total spannend, was wir gemeinsam bewirken und wie alles zusammenhängt, findest du nicht? Deshalb ist es enorm wichtig, dass du aus einem vollen Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementen-Spektrum schöpfen kannst, denn sobald du auch nur von einem dieser Baustoffe zu wenig hast, kann das zu Stoffwechselstörungen kommen, die früher oder später in Zivilisationskrankheiten enden.

K wie Kraut

Nein, das K in mir steht nicht für Kraut, sondern, wie bereits erwähnt, für Koagulation (=Blutgerinnung), aber mit Kraut habe ich auch ein wenig am Hut. Ich komme nämlich besonders häufig in fermentierten Lebensmitteln vor: Sauerkraut oder Natto (= fermentierte Sojabohnen, geschmacklich etwas gewöhnungsbedürftig ;-)) z.B., aber auch in Käse und anderen Milchprodukten.

Wie hoch mein Gehalt in Milch und Käseprodukten ist, hängt allerdings davon ab, wie viele Wiesen die Kühe, von denen die Milch stammt, gesehen haben. Je mehr grüne Pflanzen die Kühe fressen, desto mehr Vitamin K2 steckt in deren Milch.

Auch in deinem Darm wird Vitamin K2 gebildet, allerdings in kleineren Mengen und nur unter der Voraussetzung einer gesunden Bakterienflora. Ach ja, und wie bei den Kühen gilt auch beim Menschen: je mehr echte grüne Lebensmittel du isst, umso eher bilde ich mich in deinem Darm aus.

Merk dir: Ich baue dir starke Knochen und sorge dafür, dass deine Gefäße sauber bleiben!
Aber vergiss nicht: Ich bin kein Einzelkämpfer, nur im Verbund mit allen anderen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sind wir richtig effektiv!